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Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät

Gesundheitsökonomie und Gesundheitsmanagement – Apl. Prof. Dr. Andreas Schmid

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Amerikanisch-deutsche GÖ-Exkursion nach Berlin 2014

Zum zweiten Mal haben Studenten sowie Professoren aus den USA und aus Bayreuth im Rahmen des Programms „Crossing Borders“ in Deutschland über ihre Gesundheitssysteme diskutiert. Die von Professor Andreas Schmid initiierte und von RWalumni und dem AKGM e. V. geförderte Exkursion führte die internationale Gruppe Ende März nach einer zweitägigen Auftaktveranstaltung in Bayreuth für fünf Tage in die Hauptstadt. Dort wurden Einrichtungen sämtlicher Bereiche des Gesundheitswesens besucht.

Gestärkt durch ein zünftiges, fränkisches Kennenlern-Dinner im Oskars am Vorabend, startete die Gruppe aus Teilnehmern der University of North Carolina, der University of Michigan und der University of Missouri sowie der Universität Bayreuth am Sonntagmorgen des 23. März mit einer Stadtführung durch Bayreuth in die Exkursionswoche. Erste themenspezifische Diskussionen regten am Nachmittag die Vorträge der Bayreuther Professoren Schlüchtermann, Ulrich und Nagels an. Für die nötige Konzentration und Jetlag-Bekämpfung sorgten dabei Snacks und vor allem viel Kaffee.

Montagmorgen ging es schließlich begleite von einem Schneesturm per Bus nach Berlin, wo sich die Gruppe zunächst die eindrucksvolle Produktion von künstlichen Gelenken beim Medizintechnikunternehmen Biomet ansehen konnte. Ein Wiedersehen mit den ehemaligen Bayreuthern Dr. Claudia Linke und Dr. Tobias Heitmann, die aktuelle Strategien und Konzepte des Unternehmens vorstellten, stieß dabei auf beiderseitige Freude. Der Tag endete mit einem Besuch der Bayerischen Vertretung, die der Gruppe ihre Räumlichkeiten für einen Vortrag des Bayreuther Alumnus Martin Erhardt (Bundeministerium der Finanzen) zur Verfügung stellte. Dort wurde - trotz vorgerückter Stunde - noch auf hohem Niveau über die Unterschiede in der Finanzpolitik der USA und Deutschlands diskutiert.

Bei recht ungemütlicher, aber immerhin trockener Witterung folgte am Dienstagmorgen ein Fußmarsch mit unterhaltsamer Tourguide durchs Berliner Zentrum. Ein Besuch des Reichstages mit Vortrag über das parlamentarische Geschehen rundete die erste Berlinerkundung ab. Abends öffnete das Allianz Forum am Brandenburger Tor für einen Vortrag von Vertretern des PKV-Verbandes seine Türen. Dem ziemlich einmaligen 2-Säulen-Konstrukt des deutschen Gesundheitswesens wurde dabei ordentlich auf den Zahn gefühlt.

Im Programm fehlen durfte natürlich auch nicht ein Besuch der Deutschen Krankenhausgesellschaft und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung. Die stationäre und ambulante Versorgung nahmen Studenten wie Professoren deshalb am Mittwoch genauer unter die Lupe. Dabei kamen immer wieder interessante Fragen auf und es wurde angeregt diskutiert. Ein gegenseitiges „Voneinander-Lernen“ und „Eigene-Konzepte-Hinterfragen“ bestimmte nicht nur an diesem Tag die Gespräche.

Nach einem freien Vormittag, dem zumeist wieder ein frei gestaltetes Abendprogramm in international bunt gemischter Zusammensetzung vorausgegangen war, folgte am Donnerstag ein Besuch des Berliner Unfallkrankenhauses. Die hauptsächlich durch Notfälle belegte Klinik zeigte sich als besonders fortschrittliches und innovatives Beispiel des deutschen Krankenhauswesens. Einblicke in die zentrale Notaufnahme, die Intensiv- sowie Allgemeinstationen und ein Ausflug aufs Dach zum Hubschrauberlandeplatz sorgten für viel Gesprächsstoff mit Vertretern diverser Berufsgruppen des Hauses.

Beim Eintreten in die Hallen des Gesundheitsministeriums wurde die Gruppe anschließend von einer spontanen Begegnung mit Bundesgesundheitsminister Gröhe überrascht. Dieser ließ sich sogleich zu einem exklusiven Fotoshooting überreden. Das darauffolgende Gespräch mit dem Leiter des Referates für Grundsatzfragen der Gesundheitspolitik war geprägt von der vom Ministerium am Vortag beschlossenen Änderung der GKV-Beiträge sowie der hochaktuellen Diskussion um die Hebammen-Haftpflicht und somit nicht minder spannend. Traurig stimmte hingegen der abendliche Abschlussworkshop im typischen Berliner Restaurant Nolle ob der sich nun schon dem Ende zuneigenden Exkursion.

Erfreulich war dafür das Wiedersehen mit Christian Wehner am Freitag. Der ehemalige Bayreuther leitet mittlerweile die Abteilung Stationäre Versorgung beim AOK-Bundesverband und berichtete über die gesetzlichen Krankenkassen sowie deren komplexen Verhandlungen mit den Krankenhäusern. Nach einem Lunch in der AOK-Kantine stand dann aber auch schon das letzte Treffen auf dem Programm. Als Vertreter der Pharmabranche empfing das Unternehmen Pfizer die Gruppe in seinem Hause und regte mit aktuellen Beispielen die Diskussion um AMNOG und vergleichbare Regularien des Pharmamarktes an. Dann hieß es aber leider wirklich Abschied nehmen in der Hoffnung auf ein Wiedersehen bei einer eventuellen Exkursion in die USA im nächsten Jahr.

Autorin: Lisa Verena Waninger


Verantwortlich für die Redaktion: Juniorprofessor Andreas Schmid

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