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Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät

Gesundheitsökonomie und Gesundheitsmanagement – Apl. Prof. Dr. Andreas Schmid

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Exkursion USA 2013: Crossing Borders – Grenzen überwinden

In Zusammenarbeit mit der School of Public Health der University of Michigan konnte im Rahmen einer zehntägigen Exkursion zum Thema „Health Care in the U.S.“ ein umfassender Einblick in Aufbau und Funktionsweise des amerikanischen Gesundheitssystems erlangt werden. Spannende Themen und intensive Diskussionen standen auf der täglichen Agenda. Fazit der Reise: Trotz seiner offensichtlichen Schwächen bietet das amerikanische System viele positive Leuchtturmprojekte und damit auch interessante Lektionen für Deutschland. Die Reformen der letzten Jahre haben in vielerlei Hinsicht einen fundamentalen Wandel angestoßen.

Der Fachbereich Gesundheitsökonomie der Universität Bayreuth kann die Chronik seiner deutsch-amerikanischen Kooperation um ein weiteres Kapitel ergänzen. Unter der Federführung von Prof. Dr. Andreas Schmid und Prof. Dr. Simone Singh konnte erstmals eine deutsche Delegation ausgewählter Studenten vor Ort mehr über das Gesundheitssystem der USA erfahren.

Die erste Station der Studienfahrt war Ann Arbor, wo die Teilnehmer an der erstklassigen School of Public Health der University of Michigan einen umfassenden Überblick über den Aufbau und die Funktionsweise des US Gesundheitssystems erhielten. Besichtigungen des neu errichten C.S. Mott Children’s Hospital in Ann Arbor und des Henry Ford West Bloomfield Hospitals in Detroit vermittelten einen Bild der besonders extravaganten Seiten der medizinischen Versorgung. Auch Themen, die in Deutschland hohe Brisanz besitzen, wie die Messung von Qualität, wurden beispielsweise mit Experten des Center for Healthcare Research and Transformation diskutiert. Eindrucksvolle Projekte zur Verbesserung der Patientensicherheit und Sicherheitskultur präsentierte das VA National Center for Patient Safety.

In Cleveland, der zweiten Station der Exkursion, besuchte die Gruppe die renommierte Cleveland Clinic. Im Louis Stokes Cleveland Department of Veterans Affairs Medical Center konnten durch Vorträge und Diskussionen tiefe Einblicke in das integrierte Versorgungssystem amerikanischer Veteranen gewonnen werden.

Letzte Station war der Regierungssitz Washington D.C. mit Terminen bei hochkarätigen politischen Einrichtungen und Institutionen. Die sektorenübergreifende Vernetzung per IT möglichst aller Leistungserbringer war Thema beim Office of the National Coordinator for Health Information Technology - eine Thematik, die mit der elektronischen Gesundheitskarte auch in Deutschland regelmäßig diskutiert wird. Ein Besuch bei der Kaiser Family Foundation ermöglichte den Teilnehmern nochmals eine tiefgründige Auseinandersetzung mit den Problemen und Neuerungen des Affordable Care Acts, dem Ergebnis der jüngsten Reforminitiative von Präsident Obama. Offene Diskussionen zu den tatsächlichen Erfolgsaussichten der Reformen und bezüglich zukünftiger Herausforderungen, sowohl im amerikanischen Gesundheitssystem als auch in Deutschland, konnten bei Patton Boggs LLP, einer Anwaltskanzlei mit spezieller Expertise in der Politikberatung, geführt werden. Bei einem weiteren Termin stand den Studenten Dr. Robert L. Jesse, Principal Deputy Under Secretary for Health, Rede und Antwort. Hier wurden vor allem makroökonomische Probleme der Veteranenversorgung diskutiert. Als finalen Programmpunkt erläuterten die Mitarbeiter von Siemens Healthcare Government Affairs die besondere Bedeutung industrieller Lobbyarbeit im gesundheitspolitischen Prozess der USA.

Die Veranstaltung, dievon allen Teilnehmern als voller Erfolg gewertet wurde, hilft die Beziehung zwischen der Universität Bayreuth und seinen amerikanischen Partnern in Forschung und Lehre weiter zu vertiefen. Eine direkte Fortsetzung scheint derzeit gesichert, viele motivierte Studenten in den USA freuen sich schon auf einen Gegenbesuch 2014 in Deutschland. Durch die gute Zusammenarbeit wird es hoffentlich auch in den nächsten Jahren zu einem kontinuierlichen Austausch mit den Partneruniversitäten in Michigan, Missouri und North Carolina kommen.

Ein ausdrücklicher Dank gilt den zahlreiche Sponsoren und Förderern, die es ermöglichten, die Eigenbeteiligung der Studierenden auf ein akzeptables Maß zu reduzieren. So wurden neben Studienbeiträgen der Universität von folgenden Institutionen Fördermittel zur Verfügung gestellt: AKGM e.V., Janssen Cilag, PKV-Verband, PwC, Schmidt-Stiftung. Die Unterstützer leisten mit ihrem Engagement einen wichtigen Beitrag zur exzellenten Ausbildung des gesundheitsökonomischen Nachwuchses.


Verantwortlich für die Redaktion: Juniorprofessor Andreas Schmid

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