Exkursion 2017: Crossing Borders - Innovation in the U.S. Health Care System
Exkursion in die USA vom 12.03. – 22.03.2017
Bericht von Iris Ruckdäschel
Im Rahmen der GÖ-USA-Exkursion unter der Leitung von Herrn Prof. Dr. Andreas Schmid wurde es 17 Studierenden und zwei wissenschaftlichen Mitarbeitern der Universität Bayreuth ermöglicht, das Gesundheitssystem der USA aus nächster Nähe zu erkunden.
Nach dem Eintreffen aller Exkursionsteilnehmer begann ein viertägiger Aufenthalt in Ann Arbor, bei dem der Fokus auf dem amerikanischen Gesundheitssystem und den Leistungserbringern lag. Der erste Part der Exkursion in Ann Arbor und Detroit wurde durch Frau Prof. Dr. Simone Singh, einer Alumna der Universität Bayreuth, begleitet. Neben Einführungsvorträgen an der erstklassigen School of Public Health der University of Michigan durch Prof. Dr. Jersey Liang und Prof. Peter Jacobson, erfolgte eine Besichtigung des Cardiovascular Center der School of Medicine.
Weitere Agendapunkte der ersten Station waren „Accountable Care Organizations (ACOs)“ (Terrisca Des Jardin), sowie in Detroit das Henry Ford Hospital als Maximalversorger, das Projekt „Fresh Corner Café“ (Noam Kimelmann) mit dem Fokus auf gesunde Ernährung bei erschwinglichen Preisen, das Detroit Health Department (Dr. Joneigh Khaldun), sowie vor der Weiterfahrt nach Pittsburgh das Communitiy Health and Social Services (CHASS) Health Center.
Beim Zwischenstopp in Pittsburgh, bei dem es sich um das Themengebiet Innovation and Big Data in Health Care drehte, boten Prof. Dr. Jim Jordan und Prof. Dr. Joe Marks von der renommierten Carnegie Mellon University jeweils einen Einblick in die Themengebiete Innovation and Big Data sowie Health Startups.
Der dritte Teil der Exkursion führte in die Hauptstadt, nach Washington D.C. Dort angekommen unternahmen die Teilnehmer unter der Leitung von Herrn Prof. Dr. Schmid gemeinsam die Monuments-Tour durch das „Zentrum der Macht“.
In Washington D.C. waren die Stationen überwiegend von der aktuellen Gesundheitspolitik unter Präsident Trump und deren Auswirkungen geprägt. Um den traditionell eher demokratisch geprägten Blick der US-amerikanischen Public Health Community zu erweitern, gab Robert E. Moffit, Senior Fellow der „The Heritage Foundation“, einer US-amerikanischen sehr konservativen und den Republikanern nahen Denkfabrik (Think Tank), einen Einblick in seine Perspektive zum US-amerikanischen Gesundheitssystem. Er ging auf die aktuelle gesundheitspolitische Lage, auch bezogen auf mögliche Änderungen unter der Regierung von Präsident Donald Trump, ein. Im Anschluss daran erhielt die Gruppe eine Führung durch die Library of Congress bevor sie von Dave Fisher und seinem Team von Siemens Healthineers empfangen wurde. Siemens legte dar, wie sie mit den bevorstehenden gesundheitspolitischen Herausforderungen umgehen werden und welche Rolle die Lobbyisten am Markt einnehmen.
James Pitcavage vom Geisinger Health-System erläuterte die Situation eines großen Anbieters von Versicherungs- und Gesundheitsleistungen in ländlichen Regionen der USA. Bei Johnson & Johnson (Steve Phillips) lag der Fokus auf der Verschiebung von der Einzelleistungsvergütung hin zu einem wert- und qualitätsorientierten System.
Das Finale der Exkursion am Mittwoch beinhaltete einen Besuch des „Kaiser Permanente Center for Total Health“. Kaiser Permanente ist ein vollintegriertes System von der Krankenversicherung bis hin zur Leistungserbringung. In dem Zentrum konnten die Teilnehmer einen Eindruck von technischen und voll vernetzten Geräten der nahen Zukunft gewinnen.
Fester Bestandteil der nunmehr traditionellen GÖ-USA-Exkursion war das Farewell Dinner am Vorabend der Abreise. Dieses führte uns in das „Thunder Burger“ in Georgetown und bot Gelegenheit die Eindrücke Revue passieren zu lassen.
Im Rahmen der Exkursion wird im Sommer/Herbst ein Sammelband mit Beiträgen der Teilnehmer publiziert. Des Weiteren wurde ein Artikel „Best Practise - Trotz Chaos in der Gesundheitspolitik - Alternative Vergütungsformen in den USA“ in der kma - Das Gesundheitswirtschaftsmagazin veröffentlicht (kma 2017; 22(05): 16-17).
Ein besonderer Dank für die umfangreiche Organisation und den reibungslosen Ablauf gilt Herrn Prof. Dr. Andreas Schmid, welcher die Leitung vor Ort und im Vorfeld der Exkursion übernommen hat, sowie Frau Prof. Dr. Simone Singh, die als Ansprechpartnerin in Ann Arbor und Detroit auftrat.
Ein ebenso großer Dank gilt den zahlreichen Sponsoren, welche dazu beigetragen haben, trotz der Gesamtkosten von rund 33.000 Euro die finanzielle Belastung für die Studierenden in einem überschaubaren Rahmen zu halten. So wurden neben Mitteln aus Studienzuschüssen und vom International Office der Universität Bayreuth von folgenden Institutionen Fördermittel zur Verfügung gestellt: AKGM e.V., Siemens Healthineers und RWalumni e.V. Die Unterstützer leisten mit ihrem Engagement einen wichtigen Beitrag zur exzellenten Ausbildung des gesundheitsökonomischen Nachwuchses.